JOHANNA rebellion (2020)

Zehn Tage vor der Premiere unserer Produktion für 2020 reagierte das Land mit flächendeckender Schulschließung auf die Ausbreitung der Corona-Pandemie. So hart uns das als Ensemble getroffen hat, nahmen wir es doch irgendwie mit Humor und dachten, wir könnten unsere Aufführungen einfach in den September verschieben, denn dann seien wir bestimmt aus dem Gröbsten raus. Das, naja, hat sich dann ja als Trugschluss herausgestellt.

Unser Stück "JOHANNA rebellion" ist - wie so vieles und vor allem: wie so vieles im Kulturbereich - im Laufe der Pandemie unter die Räder gekommen. Recht bald zeichnete sich ab, dass es kaum klappen konnte, das Ensemble dieser Produktion zu einem späteren Zeitpunkt wieder zusammenzutrommeln. Das Leben geht ja weiter - und so hatten manche Mitwirkende andere Schwerpunkte setzen wollen, andere, vor allem Ehemalige, waren in weiter entfernte Studienorte abgewandert... und irgendwann fühlte es sich ohehin nicht mehr stimmig an, das Stück so lange warm und wach zu halten.

Natürlich bedauern wir sehr, dass wir unsere Inszenierung nicht der Öffentlichkeit vorstellen und mit Aufführungen krönen und würdigen konnten, aber wir denken an unseren Probenprozess und unsere gemeinsamen Auseinandersetzungen mit dem Text dennoch gerne zurück und haben für uns ganz persönlich schöne Bilder, Sätze und Begebenheiten in Herz und Hirn gespeichert. Und wer weiß? Vielleicht erscheinen uns ja in näherer oder fernerer Zukunft Stoff und Stück wieder passend zu sein und "JOHANNA rebellion" erblickt doch noch das Licht der Welt.




Einstweilen in memoriam:
1429. Mitten im Hundertjährigen Krieg. Nichts geht mehr in Frankreich. Die Hennen legen keine Eier, die Engländer haben Orléans belagert und der Thronfolger spielt lieber mit seinem Jojo, als sich um die Angelegenheiten seines Landes zu kümmern.
Da taucht aus dem Nichts ein Mädchen auf, das in kürzester Zeit die Dinge auf den Kopf stellt: Mit fröhlichem Charme, Beharrlichkeit, Mut, Gottvertrauen und unwiderstehlichem Enthusiasmus gelingt es Johanna, die Mächtigen des Landes für sich einzunehmen und schließlich an der Spitze der französischen Truppen den entscheidenden Sieg über die Engländer zu erringen. Doch nicht nur die Besiegten erkennen in Johanna eine ernstzunehmende Gefahr - auch unter ihren Verbündeten wachsen Skepsis und Widerstand angesichts ihres großen Erfolgs und ihrer zunehmenden Berühmtheit. Während manche sich vor allem nicht länger von einer dahergelaufenen Göre in den Schatten stellen und herumkommandieren lassen wollen, geht anderen auf, dass noch viel mehr auf dem Spiel steht: das ganze System!

Wir laden ein zu:
- unserer Adaption von Bernard Shaws Schauspiel "Die Heilige Johanna"
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