Verglichen mit drüben, wo alles schon fest in der Hand der Schwarzen ist, geht  es in Andorra noch hübsch friedlich und gemütlich zu. Zum Tag der Einheit Andorras werden die schmucken Häuschen herausgeputzt und in einer bunten Demo wird kollektiv die offene Gesellschaft beschworen, in der ein jeder Mensch gilt, was er ist, und sein darf, wie er ist. Nur: Wie ein Mensch ist, das wissen auch in Andorra immer am allerbesten die anderen. Andri zum Beispiel, die einst als Flüchtlingskind nach Andorra kam, also nicht von hier ist, also fremd nach wie vor und irgendwie, muss natürlich auch anders sein als alle Andorraner. Und je mehr und je länger sie das von allen gesagt bekommt, desto verwirrter ist sie zunächst und desto mehr glaubt sie nach und nach selbst daran. Und so wird es zunehmend schwierig für sie, ihren Weg zu gehen und ihre Träume zu verwirklichen - weil sie an sich zu zweifeln beginnt und an den Menschen, die sie lieben, weil eine schreckliche Lüge ans Licht kommt und ihre Familie ins Trudeln gerät, vor allem aber wegen der wachsenden Ressentiments der Andorraner, die fröhlich die eigenen Ängste, Unzulänglichkeiten und Verfehlungen in Andri projizieren, ihre Handlungsspielräume begrenzen und sie immer unverhaltener gewalttätig angehen. Vollends gerät Andris Leben und das ihrer Familie - und gerät auch die kleine Gesellschaft in Andorra aus den Fugen, als sehr viel schneller als erwartet auch Andorra plötzlich von den Schwarzen regiert wird...